Januar 2017 Thema G8/G9 – 2

Die Landeselternvertretung der Gymnasien begrüßt die Debatte um G9

“Endlich wird die Wiedereinführung von G9 an den Gymnasien ernsthaft diskutiert”, kommentieren die Vorsitzenden der LEV Gymnasien, Nicola-Anna Rödder und Stefan Münkner, die neu aufgeflammte Debatte. In den vergangenen Jahren sei es für die Elternvertreter nicht möglich gewesen, dieses Thema ergebnisoffen mit den regierenden Parteien zu verhandeln, bedauern die beiden Vorsitzenden. Frau Rödder habe bereits vor drei Jahren Bildungsminister Commerçon gefragt, ob die Rückkehr zu G9 im Saarland möglich sei. Der Minister habe der Elternvertretung damals eindeutig zu verstehen gegeben, dass die G8/G9 Frage mit ihm nicht verhandelbar sei. Ebenso haben die Vorsitzenden  gegenüber Bildungspolitikern der CDU betont, dass nach dem Eindruck der LEV Gymnasien viele Eltern die Wiedereinführung von G9 begrüßen würden.

Da von  keiner der Regierungsparteien Verständnis für das Bedürfnis der Eltern signalisiert wurde,  habe man sich auf die Qualitätsverbesserung des gymnasialen Unterrichts konzentriert und beachtliche Erfolge erziehlt. Gestritten wurde beispielsweise um die geringen Auswahlmöglichkeiten bei den E-Kursen (ehemaligen Leistungskursen), die eine erhebliche Benachteiligung der saarländischen Schüler im Vergleich der Bundesländer bedeuten. Wer sich für Fächer wie Chemie oder Geschichte begeistert, kann im Saarland darin kein Abitur auf E-Kurs-Niveau ablegen. Auch Universitäten spüren die Auswirkungen dieser Einschränkungen. Durch die Zusage des Bildungsministers, in Kürze die Wahlmöglichkeiten für E-Kurse in der Oberstufe wesentlich zu flexibilisieren, kann das Niveau des saarländischen Abiturs erheblich angehoben werden.

“Wir fordern alle Parteien auf, sich auf die beiden dringend notwendigen Reformen (G9 und Änderung der gymnasialen Oberstufe) einzulassen”, betonen die beiden Vorsitzenden.

(Auszugsweise veröffentlicht in der Saarbrücker Zeitung vom 18. Januar 2017)