Pressemitteilung IQB Studie 2019

Mit Erschrecken und großer Sorge nimmt die Landeselternvertretung an Gymnasien (LEV Gym) die Ergebnisse der IQB Bildungsstudie 2019 wahr. Das schlechte Abschneiden der Gymnasien in Mathematik und den Naturwissenschaften muss analysiert und es müssen dringend Verbesserungsmöglichkeiten mit den Lehrerverbänden und dem Philologenverband diskutiert werden.

 

“Was uns aber richtig ärgert, ist der offenkundige Zynismus des Bildungsministeriums”, sagt Patric Cordier, der stellvertretende Vorsitzende der LEV-Gym, “die ehemalige Staatssekretärin, die nun dem Haus vorsteht, lässt in einer Pressemitteilung verkünden, dass die saarländischen Schüler im Ländervergleich nicht weiter abgerutscht seien. Das ist aber auch schwer möglich, wenn man im Ranking auf dem drittletzten Platz liegt.” Die saarländischen Gymnasien liegen, laut der Studie, noch im Bundesdurchschnitt einer allgemeinen Verschlechterungstendenz, ein Trend, den man nicht einfach akzeptieren kann.

 

Noch im Sommer waren die Ergebnisse des INSM Bildungsmonitors 2019 seitens des Bildungsministeriums als ein Erfolg saarländischer Bildungspolitik interpretiert worden. Bereits damals hatte die LEV Gym diese Bewertung kritisch gesehen. Denn die INSM Bildungsstudie hatte ausschließlich zwölf bildungsökonomisch relevante Handlungsfelder bewertet. “Jetzt zeigt sich in der am Freitag veröffentlichten IQB Studie, dass unsere Kritik mehr als berechtigt ist: Das Saarland hat zwar die Effizienz in der schulischen Ausbildungszeit gerade an den Gymnasien gesteigert, allerdings zu Lasten von Qualität in der Bildung”, so Katja Oltmanns, die Vorsitzende der LEV-Gym. “Das Saarland hat sich auf die Fahne geschrieben, einerseits durch Verstärkung der Bildung in den MINT Bereichen und anderseits durch den Fokus auf die Digitalisierung gerade im Gymnasialbereich einen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit des Landes zu legen.

 

Nun müssen schnellstmöglich Gründe für den Qualitätsverlust ausgemacht und Handlungsstrategien erarbeitet werden. “Wir als Eltern dürfen das unterdurchschnittliche Abschneiden unserer Schulen nicht als gegeben hinnehmen und wir wollen uns auch nicht mehr mit dem als Mantra vorgetragenen Haushaltsnotstand des Landes abspeisen lassen”, betont Cordier, “wer nicht in Bildung investiert und mit dem wenigen Geld dann noch offensichtlich völlig falsche Ansätze verfolgt, der wird am Ende eine Zeche zahlen müssen, die uns alle deutlich teurer zu stehen kommt.”