Juni 2015 Zu Berichten und Kommentaren zum “Schmalspurabi”

Stammtischparole Schmalspurabi

„Stammtischparolen“ kommentiert die Landeselternvertretung der Gymnasien im Saarland (LEV Gym) die aufflammende Diskussion über „Schmalspur-Abi“, „Kuschelnoten“ oder „Abi light“ (die SZ berichtete). Die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte machen den Vergleich der Reifeprüfungen vergangener Jahrzehnte mit dem heutigen Abitur sehr schwierig. Beispielsweise

  • hat in vielen Fächern der Stoffumfang eindeutig zugenommen,
  • ist die gesamte Lernzeit an den Gymnasien von neun auf acht Jahren gekürzt worden,
  • wird von Seiten der Schüler intensiver mit Nachhilfe an der Verbesserung des Notendurchschnitts gearbeitet,
  • wurden die Lehrmethoden modernisiert,
  • haben Einzelleistungen wie Referate einen höheren Stellwert erhalten

und vieles mehr. Die Liste der Veränderungen lässt sich noch lange fortsetzen.

Für die LEV Gym stellt sich die zentrale Frage, wie auf die zunehmende Vielfalt unter den Gymnasialschülern so geantwortet werden kann, dass die Mehrzahl ihre Schulzeit erfolgreich abschließen kann. Gleichzeitig soll das von allen erreichbare Niveau möglichst hoch liegen. „Kuschelnoten“ halten auch die Gymnasialeltern für den falschen Weg, weil falsche Erwartungen im Hinblick auf die Studierfähigkeit geweckt werden könnten. Ohne Fortschritte in der individuellen Förderung lassen sich gute Leistungen für eine breit gestreute Schülerschaft nicht erreichen. Deswegen unterstützt die LEV Gym das neue Pojekt “ProfIL” des Bildungsministeriums, besonders in der Mittelstufe auf eine Stärkung der individuellen Förderung zu setzen. Weitergehende Maßnahmen wie eine Reform der Oberstufe und eine wesentliche personelle Stärkung im Rahmen der Inklusionsbemühungen hält die LEV Gym für unumgänglich.

Pressemitteilung vom 11.06.2015 (wurde von der Presse nicht veröffentlicht)