Landeselternvertretung präsentiert die Ergebnisse der Elternumfrage 2.0

Landeselternvertretung präsentiert die Ergebnisse der Elternumfrage 2.0

Gute Noten für saarländische Lehrkräfte, eine Ohrfeige für die Ministerin und interessante neue Ansätze

Vier Jahre nach der vielbeachteten Premiere hat die Landeselternvertretung (LEV-Gym) in den vergangenen Monaten wieder die Meinung der Eltern und Erziehungsberechtigten an saarländischen Gymnasien abgefragt.

“Die Elternbeteiligung an unserer Umfrageaktion war erneut überwältigend“, sagt Katja Oltmanns, die Vorsitzende der Landeselternvertretung der Gymnasien im Saarland (LEV Gym). Von den saarländischen Gymnasien haben 31 an der Umfrage teilgenommen. 7.400 von 25.000 Erziehungsberechtigten sorgten mit ihren auf Elternabenden und per ‚Ranzenpost‘ eingeholten Meinungsbekundungen für sowohl inhaltlich als auch empirisch zweifelsfreie Ergebnisse. “Das ist eine hohe Rücklaufquote”, betont der Stellvertreter Roman Quirin stolz.

Besonders positive Rückmeldungen gab es für die Pädagoginnen und Pädagogen. Leistungsbewertungen in der Anzahl und Transparenz der Notengebung werden überwiegen positiv bewertet. Auch die Erreichbarkeit der Lehrkräfte, das soziale Miteinander und das Lösen von Konflikten schnitten an den saarländischen Gymnasien durchweg positiv ab. Die Medienkompetenz der Lehrkräfte wird in der Wahrnehmung der Eltern als hoch bewertet. „Das Ergebnis unterstreicht die auch von uns immer wieder wahrgenommene en-gagierte Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer“, sagt Oltmanns, „sehr überrascht hat uns die recht positive Einschätzung des Fortschritts der Digitalisierung. Diese Bewertung allein reicht unserer Meinung nach aber noch nicht, um die digitale Medienausleihe derzeit als Erfolgsmodell zu verkaufen. Die Ergebnisse sind von Schule zu Schule zu unterschiedlich. Die LEV Gymnasien kennt die aktuellen Probleme nur zu gut aufgrund des regelmäßigen Austauschs mit den Delegierten und Schulelternsprechern.“

Fast 90 Prozent der Eltern unterstützen weiterhin den Wechsel zum neunjährigen Gymnasium, was eine langjährige Forderung der LEV Gymnasien war. Die neue Umfrage bestätigte die Einstellung der Erziehungsberechtigten bezüglich des Übergangs von Grundschule ans Gymnasium. Hier werden weiterhin Schulempfehlungen und standardisierte Tests gefordert.
Auch sehen viele Eltern den Umfang des Sportunterrichts als immer noch nicht ausreichend an. Vor allem der Wunsch nach verbindlichem Schwimmunterricht scheint eine Kernforderung zu sein.

Ohrfeige für Ministerin

Schwach schnitt dagegen die Bildungsministerin Christine Steichert-Clivot (SPD) ab. Fast 60 Prozent der Teilnehmenden beurteilten die Arbeit der Ministerin mit schlecht oder sehr schlecht. Wie schon in der Umfrage vor vier Jahren erteilten die Eltern dem gebundenen Ganztag eine klare Absage. Auch das von der Ministerin angestrebte Projekt ‚Fördern statt Sitzenbleiben‘ fällt offensichtlich durch. Über 80 Prozent der Eltern halten die Abschaf-fung des Wiederholens nach Klassenstufe 6 für einen Irrweg. Bei der Wahl des Gymnasiums sind Schulprofil, guter Ruf der Schule und Wohnortnähe für Eltern entscheidend und nicht die Möglichkeit das ‚Abi-bac‘ am Gymnasium abzulegen. Das spricht nicht für die Frankreichstrategie des Saarlandes.

Die LEV-Gymnasien hat bewusst einige Fragen aus der letzten Umfrage erneut aufgenom-men, aber auch neue Themen abgefragt. Das Hauptanliegen der Landeselternvertretung ist es, einen Fahrplan für die weitere Arbeit der LEV aufzustellen.

Die analogen Umfragebögen wurden diesmal von einem professionellen Dienstleister aus dem Bereich digitaler Umfrageauswertungen durchgeführt und per Kontrollgruppe verifiziert.

Gez. Vorstand LEV Gymnasien