10 Punkte zur Bildungspolitik
Anke Rehlinger hat die Landtagswahl im Saarland eindeutig gewonnen. Die Landeselternvertretung der Gymnasien gratuliert zu diesem Erfolg, der eine Zäsur in der Politik im kleinsten Flächen-Bundesland darstellt. “Das Schwarze-Peter-Spiel mit einem angeblich alles blockierenden Koalitionspartner hat durch die absolute Mehrheit der SPD ein Ende”, sagt Patric Cordier, “die Genossinnen und Genossen tragen von nun an die volle Verantwortung für das, was sie tun und vor allem für das, was sie nicht tun.”
Auf Basis der großen Elternumfrage der LEV Gym aus dem Jahr 2019 hat der Vorstand eine zehn Punkte umfassende Aufgabenliste aufgestellt, die die neue Bildungsministerin oder der neue Bildungsminister schleunigst angehen sollte, wenn es der Partei mit “Bester Bildung” wirklich ernst ist.
1. Einführung des neunjährigen Gymnasiums zum Schuljahr 2023/2024 mit Über-gangsangeboten für die Unter- und Mittelstufe. Mehr Bildungsqualität und mehr Zeit zum Leben und Lernen
2. 600 zusätzliche akademisch ausgebildete Lehrkräfte für Lehrerstellen (ohne Ta-schenspielertricks)
3. Erhalt des freiwilligen Ganztags landesweit
4. Stärkung der gesellschaftswissenschaftlichen Fächer Geschichte, Erdkunde, Politik und Sozialkunde
5. Wir fordern die 4. Sportstunde
6. 2 Wochenstunden flexibles Förderband statt erfolglosem Aufholprogramm. Dazu gehört auch Talent- und Begabtenförderung
7. Zukunftsorientierte Lehrpläne ohne weitere Aufweichung von Inhalten und Kompetenzen, schulformübergreifende Vergleichsarbeiten sowie Fremdkorrekturen und Zweitprüfungen
8. Die Einführung von Informatik und Medienbildung nicht zulasten der anderen Fächer
9. Echte Neufassung des Schulmitbestimmungsgesetzes. Die Elternpartizipation auf Landesebene muss dringend überarbeitet werden. Das reicht von Klärung der Kontoführung der GLEV bis hin zu Gremienbesetzung, Wahlen sowie der zukünftigen Mitwirkung in bildungspolitischen Entwicklungsprozessen
10. Zukunftsfond für Schulgebäude und Schulausstattung
“Wir fordern die neue Landesregierung auf, sich von der bisherigen Klientelpolitik zu verabschieden und wirklich in die Zukunft des Landes, also in eine kostenfreie und ta-lentbasierte Bildung der Kinder zu investieren”, fordert die LEV-Vorsitzende Katja Oltmanns, “wir stehen bereit, diesen Weg im engen Dialog kooperativ zu begleiten.”